Blutegel auf einem Nitrilhandschuh

Die Blutegeltherapie

wird bereits seit mehr als 3000 Jahren zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Diese Behandlungsform zählt zu den ausleitenden Verahren und wird auch in der Schulmedizin zum Beispiel nach Transplantationen oder zur Behandlung von Hämatomen nach Operationen eingesetzt. 

In der Naturheilkunde werden die Blutegel bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:

Bluthochdruck, Besenreiser, Krampfadern und andere Venenentzündungen, Arthrose, Arthritis, Rheuma, Furunkel, Tinnitus, Hörsturz, Migräne, akute Gichtanfälle, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, chronischen Mittelohrentzündungen, Gallenblasenentzündungen, Brustdrüsenentzündungen und Sehenscheidenentzündungen.

Chronische Rückenschmerzen, vor allem im Lendeswirbelsäulenbereich und hartnäckige Verspannungen werden ebenfalls bereits mit Blutegeln behandelt. Hier kommt neben dem schmerzstillenden vor allem auch der durchblutungsfördernde Aspekt der Speichelwirkstoffe zum Tragen.

Verschiedene Studien belegen die Wirksamkeit der Blutegeltherapie und so kommt es, dass diese uralte Methode fast schon wieder zu den modernsten gehört und sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Dies ist nicht zu letzt auch dem unkomplizierten und schmerzarmen Ablauf der Behandlung zu verdanken.

Wirkung

Im Blutegelspeichel befinden sich verschiedene Wirkstoffe, die während des Saugens freigesetzt werden. Die bekanntesten sind Hirudin und Eglin. Einfach ausgedrückt hemmt das Hirudin die Blutgerinnung und das Eglin wirkt entzündungshemmend. Außerdem führt die Nachblutung zur Anregung des Lymphstroms und die Gefäßerweiterung kann krampflösend wirken.

Ablauf der Behandlung

Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch in dem Nutzen und Risiken besprochen werden und alle Faktoren ausgeschlossen werden, die gegen einen Blutegelbehandlung sprechen, kommen Sie zu einem zweiten Termin für die eigentliche Behandlung.

Die Blutegel werden an die zu behandelnden Stellen angelegt und saugen sich in aller Regel auch direkt fest. Dabei raspeln sie sich mit ihren mikroskopisch kleinen Kalk“zähnchen“ in die Haut und beginnen zu saugen und gleichzeitig ihren Speichel in die Wunde einzutragen. Hierbei entsteht ein leichtes Ziepen, ähnlich das einer Berührung mit einer Brennnessel. Meist vergeht dies nach ein paar Minuten. Der Saugakt an sich kann verschieden lang dauern, meist aber so um eine Stunde. Wenn die Blutegel dann satt sind, fallen sie einfach ab und werden dann in einen Behälter gelegt, der nach der Behandlung für mindestens 24 Stunden eingefroren wird, um die Blutegel dann entsorgen zu können.

Nachdem die Blutegel abgefallen sind, kommt es zur gewollten Nachblutung die tröpfchenweise erfolgt und bis zu 24 Stunden lang andauern kann. Die Wunden werden hier in der Praxis gut und sicher versorgt, so dass Sie dann den Heimweg antreten können. Ebenfalls gebe ich Ihnen weiteres Verbandmaterial mit, so dass sie den Verband noch einmal wechseln können, wenn dies erforderlich wird. Die Wunden verschließen sich und heilen in den Tagen darauf ab. Hier kann es zu Juckreiz rund um die Bissstelle kommen. Dies ist eine normale Begleiterscheinung.

Die Blutegel beziehe ich ausschließlich von der Biebertaler Blutegelzucht. Hierbei handelt es sich um zugelassene Fertigarzneimittel, die nur einmal verwendet werden dürfen und danach entsorgt werden müssen. 

Kontraindikationen

Wie bei jeder Behandlungsmethode muss auch hier auf mögliche Kontraindikationen verwiesen werden.

Obwohl es sich um eine sehr sichere und risikoarme Methode handelt, darf sie nicht angewegendet werden bei:

Immunsuppression, gastrointestinalen Blutungen, Einnahme von Blutverdünnern, Anämie (Blutarmut), akuten Infektionskrankheiten, ausgeprägter allergischer Diathese und in der Schwangerschaft.

Diese Informationen sollen Ihnen zur ersten Orientierung verhelfen und ersetzen kein Beratungsgespräch. Wenn Sie weitere Informationen wünschen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren, ich freue mich auf Sie!